So motivieren Sie Ihre Gastro-Mitarbeiter

Der perfekte Standort, eine ausgewogene Speisekarte, ein sauberes Lokal und eine individuelle Einrichtung – das sind alles Faktoren für einen erfolgreichen Gastro-Betrieb. Bei den vielen innovativen Ideen, die heutzutage in der Gastronomie verwirklicht werden, bleibt ein wesentliches Kriterium jedoch unbeachtet: die Mitarbeiter in der Küche und im Service. Neben den bereits genannten Aspekten sind es die Köche, die hinter dem Essen stecken und die Kellner, die die Lokalität mit ihrem Auftreten repräsentiert. Sobald ihre Motivation schwindet, leidet das Essen, die Bewirtung und somit der gesamte Betrieb.

Besonders Gastronomiebetriebe sind von einer hohen Fluktuation gekennzeichnet. Die Mitarbeiter tragen oft die Schuld für schlechten Service sowie fehlenden Antrieb und werden ausgetauscht. Fehlende Motivation ist allerdings ein universelles Problem in der Arbeitswelt.

Das bedeutet Motivation im Arbeitsverhältnis

Menschen werden generell von innen und von außen motiviert. Die sogenannte intrinsische (innere) Motivation entsteht seiner selbst willen und ist oft abhängig von dem Spaßfaktor oder der Sinnhaftigkeit einer Tätigkeit. Die extrinsische (äußere) Motivation hängt von äußeren Faktoren ab, wie Entlohnung oder Arbeitsklima. Beide können allerdings positiv oder negativ beeinflusst werden.

In einer Studie des Personaldienstleisters ManpowerGroup von 2016 kam heraus, dass die Motivation in deutschen Unternehmen vor allem von einem positiven Arbeitsklima abhängig ist. Während sich 76 % eine angenehme Atmosphäre wünschen, freuen sich 64 % über flexible Arbeitszeiten. Kostenlose Getränke stehen an vierter Stelle und gehören auch zu den Motivatoren. Gleichzeitig fand das Meinungsforschungsinstitut Gallup im selben Jahr heraus, dass nur 15 % eine emotionale Bindung zu ihrem Arbeitgeber verspüren, was jedoch ein entscheidender Faktor beim Thema Mitarbeitermotivation ist.

Top-Motivationsfaktoren 

Infografik_Mitarbeiter-Motivation

Quelle: ManpowerGroup Deutschland, Bevölkerungsbefragung Arbeitsmotivation 2016

Was bedeutet das nun für Ihren Gastronomiebetrieb?

Obwohl sich diese Zahlen nicht ausschließlich auf eine Branche beziehen, so zeigen sie trotzdem Ursachen für fehlende Motivation. Und diese liegen nicht nur an den Mitarbeitern, sondern ebenso an der Führung. Und nein – es folgt kein komplizierter und teurer Maßnahmen-Guide und es geht auch nicht darum, den Mitarbeiter in Watte zu packen. Es müssen vielmehr menschliche Aspekte in den Vordergrund gerückt werden, die das Arbeiten angenehm gestalten.

Schaffen Sie ein gutes Ambiente

Aus der Studie lässt sich ableiten, dass die Arbeitsatmosphäre entscheidend ist für motivierte Angestellte. Hierfür ist es notwendig, dass die Arbeit Spaß macht und ein offener Umgang herrscht. Hören Sie Ihren Mitarbeitern zu, berücksichtigen Sie Wünsche und bringen Sie ihnen Respekt entgegen. Im Gegenzug bekommen auch Sie diesen zurück. Kleine Gesten wie kostenlose Getränke oder ein Essen am Tag zeigen eine größere Wirkung, als Sie denken. Um den Teamgeist zu stärken können Sie auch ein Weihnachtsessen organisieren oder einfach an Geburtstage denken.

Suchen Sie aktiv das Gespräch

Voraussetzung für ein gutes Miteinander ist Kommunikation. Lassen Sie Mitarbeiter an Prozessen teilhaben und schenken Sie ihnen Gehör. Wenn sie eine Stimme bekommen, steigert das vor allem ihre intrinsische Motivation und sie fühlen sich wertgeschätzt. Große Firmen führen regelmäßig Mitarbeitergespräche durch und auch in der Gastronomie können sie helfen. Fällt Ihnen auf, dass ein sonst guter Mitarbeiter an Antrieb verliert, dann suchen Sie das Gespräch. Team-Meetings können ebenso einen harmonischeren Umgang in der gesamten Gruppe schaffen.

Geben Sie Feedback

Wertschätzung sollte allerdings auch durch Anerkennung und Lob ausgedrückt werden. Wenn Ihr Angestellter das Gefühl hat, dass seine Leistungen nicht wahrgenommen werden, senkt das die Motivation ungemein. Sie sollten allerdings nicht mit positiver Kritik um sich schmeißen und Besserung erwarten. Feedback muss ehrlich sein und dazu gehört auch der Hinweis auf Fehler.

Als Führungskraft muss man diese ersten Schritte gehen, um eine gute Basis zu schaffen. Gehen Sie als gutes Beispiel voran und zeigen Respekt, folgen Ihnen Ihre Mitarbeiter in der Regel.

Schaffen Sie faire Rahmenbedingungen

Neben den menschlichen Faktoren zählen selbstverständlich auch die Arbeitsbedingungen. Zahlreiche Studien belegen, dass die Motivation nicht ausschließlich von der Bezahlung abhängt. Doch solange die allgemeine Währung nicht Luft und Liebe ist, spielt sie eben doch eine Rolle. Achten Sie darauf, dass Sie Ihre Mitarbeiter fair entlohnen. Ein ebenso heikles Thema ist die Verteilung des Trinkgeldes. Sie sollten sich über die Rechtslage informieren und eine faire Lösung für alle finden. Ein weiterer Punkt ist die Arbeitszeit und die entsprechenden Pausenzeiten. Überstunden und fehlende Pausenzeiten sind keine Seltenheit in dieser Branche. Nur in einer perfekten Welt lässt sich Stress vermeiden, Sie sollten jedoch darauf achten, Ihre Mitarbeiter auch zu entlasten und Arbeitszeiten gerecht auf alle aufzuteilen.

Ein Umstand, der oft ignoriert wird, ist die Situation zwischen dem Service und der Küche. Diese Schnittstelle ist entscheidend für den Erfolg in einem Betrieb, doch beide Seiten agieren in der Realität stark unabhängig voneinander. Führen Sie alle regelmäßig zusammen und beseitigen Sie Unstimmigkeiten.

Mitarbeitermotivation ist kein Hexenwerk und Ihre Mühe kann Früchte tragen. Bedenken Sie, dass immer zwei Seiten zu einem guten Arbeitsverhältnis gehören. 

 

Cathrin

 

 

 geschrieben von Cathrin

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